Gemeindegeschichte

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Forst (Lausitz) ist eine kleine Kreisstadt direkt an der polnischen Grenze. Mit ca. 20.000 Einwohnern und einer Arbeitslosenquote von etwa 14 % charakterisiert diese Stadt die Probleme der ostdeutschen Städte wie keine andere.

Diente sie einst dem Grafen Brühl und seinen Nachkommen als Zuflucht vor den höfischen Intrigen, war sie im 20. Jahrhundert eine Hochburg der textilen Industrie, deren verfallene Fabrikgebäude noch heute die Stadt prägen.

„Auferstanden aus Ruinen…“ – so beginnt ein Lied, das gerade hier im Osten Deutschlands eigentümliche Erinnerungen wachruft. Und doch ist es genau dieser Ausspruch, der am besten zu unserer Gemeinde passt. Vor reichlich zwei Jahren befand sich die Gemeinde Forst , die auf über hundert Jahre wechselvoller Geschichte zurückblicken kann und als eine der ersten Baptistengemeinden der Lausitz beispielsweise die Stationen Guben und Cottbus gründete, an einem Tiefpunkt. 1989 hatte sie Pastor Hartmut Wahl verabschieden müssen und war seitdem ohne Pastor. Ein starker Freundeskreis war mit der gesellschaftlichen Wende auseinander gebrochen. Viele, auch die herangewachsenen Kinder der Gemeinde verließen Forst auf der Suche nach Ausbildungsplätzen und Arbeit.

Das zahlenmäßige und geistige Wachstum stagnierte. Es gab keine Kinderarbeit, keine Taufen, der Altersdurchschnitt lag bei etwa 75. Die Mitarbeiter hatten in der langen pastorenlosen Zeit viel Kraft gelassen. Mutlosigkeit und Frustration machten sich breit. Außerdem erschwerten immer wieder Spannungen das Miteinander.

Es war klar, dass die Existenz der Ortsgemeinde auf dem Spiel stand. Doch gab es überhaupt einen Weg aus dieser Krise?

In diese Situation hinein kam Alan Gross, der als Pastor des Missionsgebietes Lausitz angestellt wurde. Er half der Gemeinde, nach neuen Wegen zu fragen und erste kleine Schritte auf diesen Wegen zu wagen.

Inzwischen hat es viele Wunder gegeben.

Eine neue Kindergruppe wurde aufgebaut: ca. 10 Kinder werden von 3 ständigen Mitarbeitern betreut – Tendenz steigend.

Um Gemeindefremden die Schwellenangst zu nehmen, finden in den Wintermonaten Kaminabende statt, die meist literarischen Inhalts sind und fast ausschließlich von Nichtchristen besucht werden.

Das Wichtigste: Es herrscht ein friedfertiger Geist bei unseren Treffen. Alt und Jung reden offen und konstruktiv über Planungen, Probleme und Alltägliches. Die jungen Mitglieder wissen den Wert der alten Mitglieder zu schätzen und die alten Mitglieder zeigen den jungen Leuten immer wieder, dass ihre Arbeit und ihr Einsatz hoch geschätzt wird.

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